

Befestigungstechnik: Robuste Lösungen für jede Herausforderung
Arten der Befestigungstechnik: Ein Überblick
Im industriellen Umfeld lassen sich Befestigungslösungen in mehrere relevante Kategorien einteilen, die unterschiedliche Funktionsprinzipien und Einsatzbereiche abdecken. Für Betreiber in Österreich und Deutschland sowie Anbieter und Einkäufer im Anlagenbau und in regulierten Industrien wie Lebensmittel, Chemie und Pharma sind insbesondere Schraubverbindungen, Dübel- und Ankertechnik sowie Rohr- und Leitungsschellen von Bedeutung. Im Folgenden werden diese Kategorien mit ihren grundlegenden Funktionsweisen und typischen Einsatzgebieten vorgestellt.
Schraubverbindungen und Gewindetechnik
Schrauben, Muttern und Gewindestangen sind klassische Verbindungselemente, die durch Vorspannung eine kraftschlüssige und oft lösbare Verbindung herstellen. Sie kommen in Maschinenbau, Stahlkonstruktionen und Rohrleitungsbefestigungen gleichermaßen zum Einsatz und ermöglichen präzise Montage sowie einfache Nachjustierung. Die Materialgüte ist entscheidend: Edelstahl wird bevorzugt, wenn Korrosionsbeständigkeit, Reinigungsfähigkeit oder hygienische Anforderungen (Lebensmittelindustrie) erforderlich sind. Zusätzlich bestimmen Normen wie DIN und ISO Maße, Belastbarkeit und Gewindetoleranzen, wodurch Austauschbarkeit und Planungssicherheit gewährleistet werden.
Dübel- und Ankertechnik für schwere Lasten
Dübel- und Ankerlösungen dienen der sicheren Verankerung in Untergründen wie Beton, Mauerwerk oder Leichtbaustoffen und sind unverzichtbar für schwere Lasten und sicherheitsrelevante Befestigungen. Mechanische Dübel und Anker erzeugen durch mechanische Verformung oder Spreizung Halt im Baustoff und eignen sich besonders für schnelle Montagen in massiven Untergründen. Chemische Dübel arbeiten mit Klebstoffharzen und bieten höhere Tragfähigkeiten sowie bessere Verteilungswirkung im Untergrund, was sie zur bevorzugten Wahl bei kritischen Verankerungen im Anlagenbau macht. Die Auswahl erfolgt anhand Untergrunddiagnose, statischer Anforderungen und Betriebsbedingungen wie Temperatur und Vibration.
Rohr- und Leitungsschellen
Rohr- und Leitungsschellen sichern die Führung, Fixierung und Entkopplung von Rohrleitungen und medienführenden Systemen, wodurch Dichtheit, Schwingungsdämpfung und Servicezugänglichkeit gewährleistet werden. In der Prozessindustrie — insbesondere in der Chemie- und Lebensmittelbranche — sind schellen mit geeigneten Werkstoffen, Oberflächen und Dichtungen essenziell, um Kontamination zu vermeiden und Reinigungszyklen zu ermöglichen. Die Wahl der Schelle richtet sich nach Rohrmaterial, Medium, Druck- und Temperaturbereich sowie den Anforderungen an Hygiene und Korrosionsbeständigkeit.
Auswahlkriterien: Die richtige Lösung für Ihre Anwendung
Bei der Auswahl geeigneter Befestigungstechnik empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen, das die technischen, betrieblichen und regulatorischen Rahmenbedingungen berücksichtigt. Die folgende Checkliste führt Sie schrittweise durch die Entscheidungsfaktoren:
Anforderungsanalyse: Definieren Sie Belastungsart (statisch, dynamisch, stoßartig), zu befestigende Massen und Sicherheitsfaktoren. Dokumentieren Sie Lastfälle für statische Nachweise.
Werkstoffauswahl: Wählen Sie Werkstoffe basierend auf Korrosionsbeanspruchung, Temperaturbereich und Hygieneanforderungen. Edelstahl (z. B. AISI 304/316) empfiehlt sich in korrosiven oder lebensmittelrelevanten Umgebungen.
Untergrund- und Montagebedingungen: Untersuchen Sie den Untergrund (Betonqualität, Mauerwerkstyp) und bestimmen Sie, ob mechanische oder chemische Verankerungen erforderlich sind. Berücksichtigen Sie Einbau- und Aushärtezeiten sowie Zugänglichkeit.
Normen & Zulassungen: Prüfen Sie einschlägige Normen (DIN/ISO, nationale Regelwerke) und gegebenenfalls Zulassungen für explosionsgefährdete Bereiche oder hygienische Zertifikate in der Lebensmittelindustrie.
Betriebsumgebung: Berücksichtigen Sie Temperaturschwankungen, chemische Belastung, Feuchte und Reinigungszyklen. Diese Faktoren bestimmen Beschichtungen, Dichtungstypen und Korrosionsschutz.
Montagefreundlichkeit & Wartung: Bevorzugen Sie Lösungen, die eine effiziente Montage und Inspektion ermöglichen, um Stillstandszeiten zu minimieren. Denken Sie an Ersatzteilverfügbarkeit und Standardisierung von Teilen.
Kosten-Nutzen-Bewertung: Vergleichen Sie Anschaffungs- und Lebenszykluskosten. Höhere Anfangsinvestitionen in korrosionsbeständige oder chemisch verankerte Lösungen können langfristig günstiger sein, wenn Ausfälle und Wartung reduziert werden.