

Pressfittings: Effiziente Rohrverbindungen für Anlagenbau
Die Funktionsweise: Eine sichere Verbindung in drei Schritten
Der technische Ablauf des Verpressens lässt sich in drei logische Schritte unterteilen, die einen schnellen und reproduzierbaren Montageprozess gewährleisten:
Rohr vorbereiten (ablängen, entgraten): Das Rohr wird auf Maß gesägt und die Schnittkante sowie Innen- und Außenkanten entgratet, um Beschädigungen von Dichtungen zu vermeiden.
Fitting aufstecken: Das Fitting wird auf das Rohr geschoben, bis es korrekt sitzt; Markierungen am Rohr oder Fitting erleichtern die Montagekontrolle.
Mit dem Presswerkzeug verpressen: Ein systemspezifisches Presswerkzeug mit passender Pressbacke wird angesetzt und führt die definierte Verformung aus, die Rohr und Fitting dauerhaft verbindet.
Im Vergleich zum Schweißen ist dieser Prozess deutlich schneller, erfordert keine Abkühlzeiten und ist aufgrund des Wegfalls von Schweißarbeiten sicherer für Personal und Umgebung.
Entscheidende Vorteile von Pressfitting-Systemen
Pressfitting-Systeme bieten dem professionellen Anwender mehrere praxisrelevante Vorteile: Sie reduzieren Montagezeiten und Baustellenaufwand, minimieren Sicherheitsrisiken durch Verzicht auf heiße Arbeiten und gewährleisten reproduzierbare Verbindungen durch standardisierte Werkzeuge und geprüfte Fittings. Darüber hinaus sind Presssysteme modular und kompatibel mit unterschiedlichen Rohrwerkstoffen, was Planung und Lagerhaltung vereinfacht. Für Betreiber bedeutet dies geringere Stillstandzeiten, planbare Projektlaufzeiten und niedrigere Gesamtbetriebskosten.
Hohe Prozesssicherheit und dauerhafte Dichtheit
Pressverbindungen zeichnen sich durch eine definierte, reproduzierbare Verpressung und integrierte Dichtelemente aus, die eine dauerhaft leckagefreie Verbindung gewährleisten. Die mechanisch erzeugte Formschlüssigkeit in Verbindung mit elastischen Dichtungen bietet Beständigkeit gegenüber Vibrationen und kurzfristigen Druck- sowie Temperaturfluktuationen. Geprüfte Systeme erfüllen relevante Normen und bieten damit Planungssicherheit und eine hohe Prozesssicherheit in industriellen Anwendungen.
Materialvielfalt für spezifische Industrieanforderungen
Pressfittings sind in verschiedenen Materialien verfügbar, die gezielt den Anforderungen unterschiedlicher Branchen gerecht werden. Edelstahl eignet sich besonders für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie sowie für korrosive Prozessmedien, da er hygienisch, leicht zu reinigen und chemisch beständig ist. C-Stahl (unlegierter Baustahl) ist kosteneffizient und wird häufig in Heizungs-, Kühl- und allgemeinen Prozessleitungen eingesetzt, insbesondere dort, wo keine besonderen Korrosionsanforderungen vorliegen. Die Auswahl des geeigneten Materials hängt von Medium, Temperatur, Druck und regulatorischen Vorgaben der jeweiligen Branche ab.
Anwendungsbereiche in Anlagenbau, Lebensmittel- und Chemieindustrie
Pressfittings finden in vielen Bereichen des industriellen Rohrleitungsbaus Anwendung und stehen für Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit. Typische Einsatzbeispiele sind:
Prozessleitungen für Flüssigkeiten und Gase in verarbeitenden Betrieben und industriellen Anlagen.
Druckluftnetze in Produktions- und Montagehallen, bei denen schnelle Montage und Dichtigkeit entscheidend sind.
Kühl- und Heizkreisläufe in Industrieanlagen sowie in Gebäudetechnik.
Getränke- und lebensmittelnahe Leitungen (bei Verwendung von geeigneten Edelstahl-Systemen und zugelassenen Dichtungen).
Diese Anwendungsfälle unterstreichen die Eignung von Pressfittings sowohl für Standard- als auch für branchenspezifische, kritische Anwendungen.
Häufig gestellte Fragen zu Pressfittings
Frage: Welches Werkzeug wird für die Installation von Pressfittings benötigt?
Antwort: Für eine fachgerechte Installation sind systemspezifische Presswerkzeuge mit den passenden Pressbacken erforderlich, die eine definierte und gleichbleibende Verpressung sicherstellen.
Frage: Können Pressfittings wiederverwendet werden?
Antwort: Nein, Pressfittings sind für eine einmalige, dauerhafte Verbindung ausgelegt. Nach dem Verpressen ist die Verbindung nicht mehr zerstörungsfrei lösbar.